Premiere 10.12.2015

In der punktgenauen Inszenierung von Meinhard Zanger, der[…]erwacht der Monolog nun zum Leben. Gewehrsalvengleich feuert Hannah Sieh den Text über die Rampe, wechselt präzise von der Erzählebene in die von der Figur zur Sekunde erlebten Realität. […] Je mehr sie sich bemüht, die Struktur ihrer Routine zu halten, desto stärker verschwimmt ihre Wahrnehmung, desto mehr verschwindet auch die Distanz zum eigentlichen weit entfernten Kriegsgebiet.
Nach eineinhalb Stunden Erstaunen im Saal: Die Zeit verging wie im Fluge. Eine grandiose Inszenierung, die zeigt wie tief berührend hoch politisches Theater sein kann. […]
Alles Münster, 14.12.15

…..ein Käfig beherbergt und beherrscht die Heldin. Deren Textfluten hat sich Darstellerin Hannah Sieh in einer Weise angeeignet, die man gar nicht genug bestaunen kann: Ihr zeitweiliges Maschinengewehr-Stakkato kann schlagartig zu den zartesten Tönen wechseln, wenn es um die Familie geht – und wenn sie vom Bürostuhl aus auf den imaginären Monitor den einäugigen Propheten verfolgt, den es zu töten gilt, ist das mindestens so aufregend wie in jenen Filmen, die Hollywood den Kriegstreibern entgegensetzt. Grandios. Westfälische Nachrichten, 11.12.15

Hannah Sieh […] brilliert in der Rolle der Drohnen-Pilotin ohne Namen. […] Sie spielt hochkonzentriert in einem Bühnenbild, das wie eine Gefängniszelle anmutet. Außer einem Bürostuhl hat sie keine Requisiten. Ein Übriges tut die Musik, die immer wieder kurz eingespielt wird. Die Videos und Bilder, die auf der Bühne eingeblendet werden, dürften dem Fernsehzuschauer bekannt vorkommen: Menschen stehen in Gruppen – vermutlich in Afghanistan – im Fadenkreuz einer Drohne, die über ihnen kreist. Parallel dazu verschwimmt vor den Augen der jungen Frau die Realität. […]
Die Glocke, 12.12.15